Die Leidenschaft für den Tango brachte mich tiefer in die Welt der typischen Orchestern einzutauchen, und seitdem begann ich meine Vinylsammlung zu bereichern, die mich schon seit langer Zeit auf Milongas begleitet. Ich verfolge die Dynamik und Bedürfnisse auf der Tanzfläche, ich begleite die Tanzenden von der ersten bis zur letzten Tanda indem ich seit dem ersten Moment eine Verbindung herstelle, die mich die attraktivsten und interessantesten musikalischen Themen auswählen lässt, damit sie im Flow bleiben. Auf meinen Milongas sind Orchester mit viel Rhythmus und Energie präsent, wie das Orchester von Juan D’Arienzo und Rodolfo Biagi, wie auch die melodischen von Carlos di Sarli, Miguel Caló und Osvaldo Fresedo. Ich liebe es meine Lieblingsorchestra vorzuschlagen, wie die von Pedro Laurenz, Lucio Demare y Aníbal Troilo, bis ich zum unverwechselbaren Stil von Maestro Osvaldo Pugliese komme.

Meine Liebe zum Tango habe ich meinen Großeltern und den schlechten Wänden unseres damaligen Wohnhauses zu verdanken. Während meiner Kindheit schlief ich neben dem Zimmern meiner Großeltern, die mit laufenden Tangos aus dem Radio eingeschlafen sind. Seit den 80ern hörte ich die Platten meines Vaters und danach meine einigen – weit weg vom Tango. Zur Tango-Musik hatte ich so gut wie keinen direkten oder bewussten Kontakt. Erst als ich nach Deutschland kam und auf Anregung einer Freundin einen Tangokurs an der Universität Regensburg besuchte, realisierte ich, dass ich so gut wie jedes Lied kannte. Seitdem sammle ich Tangoschalplatten. Es hat einige Jahre gedauert, bis vieles dabei war, was man für die musikalische Gestaltung einer traditionellen Milonga braucht: Genügend D´arienzos, Troilos, Puglieses und Di Sarlis, um durch die Zeitepochen der vier Großen zu reisen und noch viele weitere, die meiner Meinung nach nicht fehlen dürfen: Laurenz, Calo, Tanturi, Vargas, Biagi, Fresedo, De Angelis, Demare, Canaro, etc., etc., etc.. Das Djing mit Vinyls ist für mich jedes Mal eine Freude, die mit meinen Wurzeln und meiner Kindheit in Verbindung steht und zugleich eine große Herausforderung: So viele Platten anhören, wie nur möglich, eine grobe Planung entwerfen, die ausgewählten Platten packen und dann am Abend schauen, dass die Tanzfläche voll bleibt.